Wenn wir aus diesem sehr intensiven Projekt eines gelernt haben, ist es das: Jedes Gespräch zählt. Und es müsste ergänzt werden: Jede E-Mail, jeder Austausch irgendwo, zählt, egal ob zwischen vielen Menschen oder nur zwischen zweien. Während der Auseinandersetzung mit verschiedenen Interessensparteien im Diskurs um sogenannte Nutztiere haben wir viel Frustration, Hilflosigkeit und Wut erlebt, aber auch sehr viel Gesprächsbereitschaft, Offenheit und Dankbarkeit für Möglichkeiten echten Austauschs über Meinungsgrenzen hinweg.                                                                                                      Wir glauben: Nur so kann es gelingen. Nur so kann es, trotz der offenkundigen inhaltlichen Gräben, wenn es um Meinungen zu Tierhaltung in der Gesellschaft geht, wieder miteinander zu reden statt nur übereinander oder gegeneinander zu hetzten, was letztlich uns und den Tieren, für die wir Verantwortung tragen, nicht weiterbringt. Sicherlich gehen wir nicht mit konträren Meinungen in Gespräche über Tierhaltung und kommen versöhnt und einig wieder heraus.                                                                                                                                                                                                           Aber wir können voneinander lernen, Menschen und Tiere zugleich in den Blick zu nehmen, andere Perspektiven besser zu verstehen und an Veränderung gemeinsam zu glauben. Diese Veränderung aber, wohin immer sie in Sachen Tierhaltung konkret führen mag: Wenn sie nachhaltig sein soll, wenn sie der Startpunkt einer gemeinsamen Dynamik in der Gesamtgesellschaft sein soll, dann muss sie vor allem mit einem beginnen: Mit Respekt.                                                                   Dabei sollte keine Gesprächssituation unterschätzt werden. Jedes Mal, wenn es uns gelingt, unseren Standpunkt ohne verbale Gewalt und zugewandt mit anderen, insbesondere völlig konträr argumentierenden, Personen zu teilen, ist das ein Gewinn. Ein Gewinn für einen besseren, einen konstruktiveren Diskurs um Nutztiere.